Die 32-Jährige Boznerin repräsentiert gemeinsam mit ihren Geschwistern Alois Clemens und Anna die sechste Generation des Familienweinguts Alois Lageder in Margreid. Die 55 Hektar familieneigene Weinberge werden seit 2004 biodynamisch bewirtschaftet, jene der rund 60 Winzerpartnerinnen und Winzerpartner seit 2024 biologisch oder biodynamisch. Das ergibt insgesamt eine Fläche von 140 Hektar, auf der nur noch Trauben aus biologischer und biodynamischer Produktion verarbeitet werden. Biologisch bedeutet Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel: keine Chemie als Spritzmittel auf die Pflanzen oder als Dünger in den Boden, keine Herbizide zwischen die Reben, um das Unkraut abzutöten. Die biodynamische Wirtschaft dagegen fußt auf den Ideen des Anthroposophen Rudolf Steiner. Er begreift einen Hof als Kreislauf, es geht also nicht nur um die Produktion der Trauben, sondern auch um die Fruchtbarkeit der Böden, den Rebschnitt oder die Verarbeitung im Keller.
Helena Lageder ist im Weingut für verschiedene Exportmärkte sowie für Marketing und Kommunikation verantwortlich. Außerdem führt sie das biozertifizierte Restaurant „Vineria Paradeis“ und die Vinothek in Margreid. „Die Leidenschaft für Essen, Wein, Natur, Kreativität und die Beziehung zu Menschen sind die Grundlage meines heutigen Berufs“, sagt Lageder.
Die Boznerin zog es bereits im Alter von 16 Jahren ins Ausland. Helena Lageder studierte und arbeitete in Städten wie London, New York, München und Berlin und ging dort ihrer Leidenschaft für Film und Theater nach. Nach mehreren Jahre in der Filmbranche kehrte sie 2018 nach Südtirol zurück und ist seither im Familienweingut tätig.